Weis, Falko Der Goldmünzhort und die spätlatènezeitlichen Münzen
Weis, Falko Der Goldmünzhort und die spätlatènezeitlichen Münzen aus Riegel am Kaiserstuhl (Freiburger Beiträge zur Archäologie und Geschichte des ersten Jahrtausends)
1. Auflage 2019, 148 Seiten, 37 Abbildungen, 14 Tabellen, 14 Tafeln, Format 21x29,7cm, Hardcover.
Der untersuchte Hort ist ein Indiz unter vielen, dass am Oberrhein in der Spätlatènezeit ein weit verzweigtes Handelsnetz mit dichter Infrastruktur bestand, das sich binnen weniger Jahrzehnte entwickelt hatte und noch abrupter endete. Von 162 spätlatènezeitlichen Fundstellen im Oberrheingebiet sind 46 Siedlungen, wovon Riegel wegen seiner Münzherstellung und Keramikherstellung, Befestigung und zweier Fernwege als Zentralort gilt. Der 2001 unter einer Römerstraße entdeckte Hort umfaßte 27 Imitationen von Philippou-Stateren aus Elektron [37 % Au, 44 % Ag, 18 % Cu], von denen acht in einem Gefäß lagen und der Rest verstreut war. Der Niederlegungszeitpunkt am Ende von Lt D1 ist ungewöhnlich. Trotz seiner formalen Ableitung von den ersten keltischen Goldmünzen spiegelt der Hort bereits eine Zeit mit neuen Stückelungen und der Verwendung von Goldmünzen als Wertmesser und Zahlungsmittel, während anfangs der Gebrauch als Prestigeobjekt, Opferbeigabe und Grabbeigabe sowie für Mitgift oder Kriegssold überwog. Der Katalog präsentiert alle 71 ost-mittelgallischen Münzen der Riegeler Ausgrabungen 2000-2001, einen Rohling, einen Fehlguss und einen Radanhänger.
Quelle: Verlagsinfo