Bonnet, Bruno Courriers Europe-Asie pa la Transibirien 1903-194
Artikelnr: 492-226-001
Bonnet, Bruno Courriers Europe-Asie pa la Transibirien 1903-1941
1. Auflage 2019, 82 Seiten, farbige Abbildungen, Text französisch, Format , Softcover.
Die Transsibirische Eisenbahn, mit 9.288 km die längste Eisenbahnstrecke der Welt, verbindet Moskau mit Wladiwostok am Japanischen Meer. Im März 1891 begonnen und vorwiegend über ausländische Kredite finanziert, verschlingt der Bau Unsummen an Geld, nicht zuletzt bedingt durch die vielen notwendigen Brücken und Tunnels. Zeitweiße sind an den verschiedenen Streckenab-schnitten bis zu 90.000 Arbeiter beschäftigt. Mit der Einweihung der Amurbrücke bei Chabarowsk im Oktober 1916 findet das Jahrhundertprojekt seinen Abschluss.
Im französischen Postamtsblatt ist 1903 zu lesen: Seit 1. Oktober 1903 ist die transsibirische Strecke für die internationale Post-verbindung geöffnet: es ist ab sofort die normale Strecke für die Beförderung von gewöhnlichen und eingeschriebenen Sendungen mit Ziel Japan, Korea und Nordchina, bis und einschließlich Schanghai und Hankou" (heute Stadtteil von Wuhan).
Ein Brief von Paris nach Wladiwostok benötigt anfangs 20 Tage bis zum Ziel, 1910 sind es nur noch 14 Tage. Briefe werden zu sog. Depeschen = Bündeln verpackt und tragen daher keine Durchgangsstempel. Sie sind in der Regel nur am handschriftlichen Vermerk "Über Sibirien" - hierfür kennt man verschiedene Formulierungen - auszumachen. Die Verbindung wird zweimal unterbrochen, zunächst 1904/05 durch den Russisch-Japanischen Krieg, dann für längere Zeit ab Oktober 1917 mit Ausbruch der Russischen Revolution. Der Verkehr wird erst im September 1923 wiederaufgenommen, jedoch mit nur einem Zug pro Woche.
Von da an besteht auch die Möglichkeit, über diese Route "auf Risiko des Absenders" Post nach Persien aufzugeben, was die Laufzeit gegenüber dem Seeweg um zwei bis vier Wochen verkürzt. Die Eröffnung der Flugverbindung Paris-Moskau im April 1928 reduziert die Laufzeit eines Briefes nach Fernost um weißere eineinhalb Tage. Hitlers Überfall auf Russland im Juni 1941 versetzt der Postbeförderung Frankreich-Asien über die Transsib den Todesstoß.
Post von Asien nach Europa über die Trans-sib lässt sich noch relativ häufig finden. Hingegen ist solche in der Gegenrichtung aus-gesprochen selten. Bonnet hat alle von Frankreich abgehenden Sendungen tabellarisch erfasst und den Perioden 1903/04, 1907/17 und 1923/39 zugeordnet. Bis 1917 kommt er auf lediglich 64 Belege. In Auswahl stellt er sie vor und analysiert peinlich genau ihren Laufweg. Dabei bedient er sich Landkarten, Eisenbahn- und Schiffs-Fahrplänen, zahlreicher relevanter Auszüge aus Amtsblättern, und er entschlüsselt chinesische und japanische Ankunftsstempeln. Neben dem Schwerpunkt Frankreich stellt der Autor auch Transsib-Belege vor 1917 aus anderen Europäischen Ländern vor. Sie kommen aus England, Deutschland, Italien, Spanien, der Schweiz, Dänemark, Belgien und dem Europäischen Russland und werden ebenso sorgfältig analysiert. - Eine kurze "Methodik" fasst am Ende alle Kriterien zusammen, anhand derer sich ein Beleg als Transsib-befördert identifizieren lässt.
Was immer zu dem postgeschichtlich zu Unrecht lange vernachlässigten Kapitel zu sagen ist, stellt diese Monographie in bislang nicht erreichter Vollständigkeit dar. Die Auswahl und Qualität des Bildmaterials sowie die kompetente Erklärung aller Belege sind weißere Pluspunkte.
Quelle: Verlagsinfo
1. Auflage 2019, 82 Seiten, farbige Abbildungen, Text französisch, Format , Softcover.
Die Transsibirische Eisenbahn, mit 9.288 km die längste Eisenbahnstrecke der Welt, verbindet Moskau mit Wladiwostok am Japanischen Meer. Im März 1891 begonnen und vorwiegend über ausländische Kredite finanziert, verschlingt der Bau Unsummen an Geld, nicht zuletzt bedingt durch die vielen notwendigen Brücken und Tunnels. Zeitweiße sind an den verschiedenen Streckenab-schnitten bis zu 90.000 Arbeiter beschäftigt. Mit der Einweihung der Amurbrücke bei Chabarowsk im Oktober 1916 findet das Jahrhundertprojekt seinen Abschluss.
Im französischen Postamtsblatt ist 1903 zu lesen: Seit 1. Oktober 1903 ist die transsibirische Strecke für die internationale Post-verbindung geöffnet: es ist ab sofort die normale Strecke für die Beförderung von gewöhnlichen und eingeschriebenen Sendungen mit Ziel Japan, Korea und Nordchina, bis und einschließlich Schanghai und Hankou" (heute Stadtteil von Wuhan).
Ein Brief von Paris nach Wladiwostok benötigt anfangs 20 Tage bis zum Ziel, 1910 sind es nur noch 14 Tage. Briefe werden zu sog. Depeschen = Bündeln verpackt und tragen daher keine Durchgangsstempel. Sie sind in der Regel nur am handschriftlichen Vermerk "Über Sibirien" - hierfür kennt man verschiedene Formulierungen - auszumachen. Die Verbindung wird zweimal unterbrochen, zunächst 1904/05 durch den Russisch-Japanischen Krieg, dann für längere Zeit ab Oktober 1917 mit Ausbruch der Russischen Revolution. Der Verkehr wird erst im September 1923 wiederaufgenommen, jedoch mit nur einem Zug pro Woche.
Von da an besteht auch die Möglichkeit, über diese Route "auf Risiko des Absenders" Post nach Persien aufzugeben, was die Laufzeit gegenüber dem Seeweg um zwei bis vier Wochen verkürzt. Die Eröffnung der Flugverbindung Paris-Moskau im April 1928 reduziert die Laufzeit eines Briefes nach Fernost um weißere eineinhalb Tage. Hitlers Überfall auf Russland im Juni 1941 versetzt der Postbeförderung Frankreich-Asien über die Transsib den Todesstoß.
Post von Asien nach Europa über die Trans-sib lässt sich noch relativ häufig finden. Hingegen ist solche in der Gegenrichtung aus-gesprochen selten. Bonnet hat alle von Frankreich abgehenden Sendungen tabellarisch erfasst und den Perioden 1903/04, 1907/17 und 1923/39 zugeordnet. Bis 1917 kommt er auf lediglich 64 Belege. In Auswahl stellt er sie vor und analysiert peinlich genau ihren Laufweg. Dabei bedient er sich Landkarten, Eisenbahn- und Schiffs-Fahrplänen, zahlreicher relevanter Auszüge aus Amtsblättern, und er entschlüsselt chinesische und japanische Ankunftsstempeln. Neben dem Schwerpunkt Frankreich stellt der Autor auch Transsib-Belege vor 1917 aus anderen Europäischen Ländern vor. Sie kommen aus England, Deutschland, Italien, Spanien, der Schweiz, Dänemark, Belgien und dem Europäischen Russland und werden ebenso sorgfältig analysiert. - Eine kurze "Methodik" fasst am Ende alle Kriterien zusammen, anhand derer sich ein Beleg als Transsib-befördert identifizieren lässt.
Was immer zu dem postgeschichtlich zu Unrecht lange vernachlässigten Kapitel zu sagen ist, stellt diese Monographie in bislang nicht erreichter Vollständigkeit dar. Die Auswahl und Qualität des Bildmaterials sowie die kompetente Erklärung aller Belege sind weißere Pluspunkte.
Quelle: Verlagsinfo
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